Die Stube
Hier schlägt das Herz
Die Stube mit ihrer traditionell bäuerlichen Vertäfelung und den schweren Holztischen stammt,
wie das Deckenfresko der Halle, etwa aus der Zeit um 1750.
Bis in die 1970er Jahre, als der Tarscher Wirt in den ehemaligen Kellerräumen des Hauses untergebracht wurde, war die Stube Versammlungsort, Treffpunkt, Kommunikationszentrum des Dorfes. – Natürlich vor allem der Männer.
Besonders emsig ging es hier jedes Jahr am 10. Oktober zu: An diesem Tag machten sich die Bauern aus dem nahen Ultental auf zu einem Bittgang, der sie über das Tarscherjoch zum Riesen führte. Hier wurde übernachtet – und am Abend in der Stube kräftig Karten gespielt und mit den Dorfmädchen angebandelt. Des Einen Glück (er fand die Richtige), des Anderen Pech (er verspielte sein ganzes Geld). Tags drauf pilgerten die Bauern weiter über Latsch nach St. Martin am Kofl und dann am nächsten Tag wieder retour ins Ultental.
Zeit genug, um Sünden abzubüßen oder für die gemeinsame Zukunft zu bitten.
Noch heute hat die Stube das Zeug zu einem Ort, an dem wichtige Dinge geschehen. Wie zum Beispiel unser Frühstück oder das Erlernen eines Kartenspiels.